Illustration: U. Breinl

Durch das Erzählen reflektieren und interpretieren wir die Welt, in der wir leben

Philosophie prägt mein Leben, denn der Gegenstand der Philosophie sind die unlösbaren Fragen.
Kunst und Sprache sind meine Werkzeuge, um Verbindung zu Menschen zu knüpfen. In Kontakt treten, Vereinzelung auflösen, Solidarität schaffen, sind wichtiger denn je, um die Welt fair und lebenswert zu gestalten.

Mich fasziniert die Frage: Inwieweit bildet die Sprache die wirkliche Welt ab, und inwieweit formt umgekehrt die Sprache die Welt? Wilhelm von Humboldt sagte: „Durch die Mannigfaltigkeit der Sprachen wächst unmittelbar für uns der Reichtum der Welt und die Mannigfaltigkeit dessen, was wir in ihr erkennen; es erweitert sich zugleich dadurch für uns der Umfang des Menschendaseins.“ Mit der Sprache und der Phantasie bereise ich die Welt.


Viele Jahre stand ich schon als Schauspielerin auf der Bühne, bis ich auf die kleinste, und direkteste Form des Theaters traf: Die Erzählkunst.
Als Erzählerin genieße ich große Freiheit. Ich bin Autorin, Regisseurin und spiele alle Rollen. Mehr noch als beim Schauspiel bin ich in direktem Kontakt zu meinem Publikum und mache es zu meinem Komplizen.

Erzählkunst ist Weisheit und Unterhaltung zugleich, gelebte Philosophie und pure sinnliche Präsenz.
Mit Humor und Leidenschaft erzähle ich für großes und kleines Publikum.
Ich entwickle partizipative, transkulturelle, demokratische Vermittlungsformate – für Museen, Kulturinstitutionen und Schulen.

Ich erzähle Geschichten, Märchen und Mythen aus vielen Ländern, deutsche, italienische, mongolische, südafrikanische Geschichten, griechische, nordische und andere Sagen, über Menschen, Klima, Naturphänomene, tierisches Zusammenleben –
in Theatern, Museen, Bibliotheken, Schulen, auf Weihnachtsmärkten, in Jurten, am Strand und überall, wo es Publikum gibt.

Über mich

Ich bin in Lübeck geboren und habe in Hamburg, Innsbruck und New York Schauspiel und Literatur studiert und in Hagen Philosophie (BA), vor meiner künstlerischen Laufbahn auch bis zum Anfang des klinischen Studiums Medizin in Kiel und Berlin.

In meinen ersten Theaterjahren spielte ich Rollen wie Orlando (nach Virginia Woolf), Evchen in Kleists „Der Zerbroch’ne Krug“, Lysistrata, Amalia in Schillers „Die Räuber“, Alison in „Trainspotting“ (mit Einladung zum Norddeutschen Theatertreffen), Lotte Stern in „Jubiläum“ von George Tabori oder Sibylle in „Die gute Zeit“ von Ernst Barlach und spielte und sang  das Klärchen „Im Weiß’n Rössl“. Immer suchte ich die Gelegenheit, experimentell zu arbeiten: so entstand zum Beispiel die Rolle der Mephistophela in Heinrich Heines Tanzpoem „Der Doktor Faustus“ in der Regie/ Choreographie von Vivienne Newport. Sehr fruchtbar und prägend war die Zusammenarbeit mit der Schweizer Regisseurin Nora Somaini, von der Forschungsarbeit der freien Theatergruppe Rotolux mit Arbeiten an den Berliner sophiensaelen – von „deformation professionelle“ über „Credits“ zum Thema Bankenskandale und Geldwesen, Text Henning Bochert – bis zu Charis aus Kleists „Amphitryon“ am Theaterhaus Jena.
Ein Interessensschwerpunkt war immer wieder die Begegnung mit anderen Künsten, so entwickelte ich verschiedene Formate– zu Theaterstücken von Oskar Kokoschka für das Bucerius Kunstforum in Hamburg (mit Sebastian Dunkelberg), von Hörspielen und Gedichten Silvia Plaths, dem Briefwechsel von Rainer Maria Rilke und Marina Zwetajewa, anlässlich der Cleopatra-Ausstellung in Hamburg 2006 „Meine alte Nilschlange“, und über Gretchen und Rudi Dutschke (Junges Theater Göttingen). Spannend ist die Arbeit mit Drama Panorama, dem Forum für internationale Theaterübersetzer*innen und andere Theaterschaffende, denn jede Theaterübersetzung hat Lehrstellen, ist eigentlich eine Neufassung derselben Geschichte. Außerdem experimentiere ich gerne mit der Verbndung von Erzählkunst und Musik und Malerei.