Projekte

Museum für Völkerkunde/ Japanisches Palais in Dresden,
Jüdisches Museum Berlin,
Labyrinth Kindermuseum,
Schulprojekte in Berlin

Dialog unter Gästen, partizipative Erzählnachmittage im Damaskuszimmer mit internationalen Gästen, an jedem 1. Sonntag im Monat, Museum für Völkerkunde/ Japanisches Palais, seit September 2022.

Im Juli und August 2020 kuratierte ich, gemeinsam mit Maria Carmela Marinelli, im Museum für Völkerkunde Dresden ein partizipatives Erzählprojekt.
Inspiriert von der bekannten Novellensammlung „Decamerone“ verwandelten wir das Japanische Palais mitten in Corona-Zeiten zu einem Ort utopischer Geschichten.

Mittels der Kraft des Erzählens und des gemeinsamen Tuns wurde es möglich, im Japanischen Palais die Ängste und Sorgen zu überwinden und positive Zukunftsvisionen für ein gemeinschaftlicheres Hier und Jetzt in Dresden zu entwickeln.
Unsere Fragen waren: Was hast du in den letzten Monaten mit Corona erlebt? Was ist in dieser Zeit für dich wichtig geworden, was bleiben soll? Welche Kompetenzen konntest du entwickeln, die du auch künftig brauchen wirst? Und welche Ideen, Wünsche und Visionen für die Zukunft sind in dieser Zeit entstanden?
Wir luden internationale Erzählerinnen digital zu uns ein, und entwarfen mit lokalen Erzähler_innen verschiedene interaktive Aktionen.

Künstlerische Leitung: 
Maria Carmela Marinelli und Naemi Schmidt-Lauber
Mit: Nazlı Çevik Azazi (Istanbul), Yena Gim (Seoul), Ragnhild A. Mørch (Berlin, Oslo),
Hannah Hofmann, Patrick Niegsch und Brit Magdon sowie Musik von und mit Sven Tjaben

Zum Trailer geht es demnächst hier

Dialog unter Gästen, partizipative Erzählnachmittage im Damaskuszimmer mit internationalen Gästen, an jedem 1. Sonntag im Monat, Museum für Völkerkunde/ Japanisches Palais, seit September 2022

Jüdisches Museum Berlin

Foto: pixabay

Das Erzählen von Geschichten ist fest im neuen ANOHA Kindermuseum verankert.
In diesem Zusammenhang stieß ich bereits in der Vorbereitungsphase des ANOHA in einem Schulworkshop zur Herstellung des Weltenpuzzles dazu. Seitdem habe ich mehrere Ferienworkshops für Schüler_innen bis 12 Jahre begleitet.
Hieraus ergab sich meine Mitarbeit an dem Handbuch für die Vermittlung jüdischer Ethik, Inklusions- und Umweltthemen im ANOHA, gemeinsam mit einem Team von Erzählkünstler_innen, mit zahlreichen internationalen Geschichten und spielerischem Eintauchen in die und interaktivem Erleben der Geschichte der Arche Noah.
Für die Umsetzung gebe ich Erzählkunst – Workshops für die neuen Vermittler_innen, die Kommunikator_innen im ANOHA. Außerdem erzähle ich gelegentlich an Wochenenden im laufenden Betrieb des ANOHA die Geschichte von Noahs Arche und bin an Outreach-Formaten beteiligt.

Labyrinth Kindermuseum

Szene aus Die Bremer Stadtmusikanten, Foto: Team Labyrinth, Brigitte Steiner

Die Zusammenarbeit mit den Labyrinth Kindermuseum begann 2017 mit einem Theaterprojekt. Eine Woche lang erzählten meine Kollegen Sven Tjaben und Joao Albertini und ich einer Willkommensklasse Geschichten, kochten zusammen Steinsuppe und probten eine Aufführung von „Die Bremer Stadtmusikanten“, die mit großer Aufführung und dem Besuch zweier weiterer Klassen gelang.
Seitdem setzt sich die Zusammenarbeit kontinuierlich fort. Im Rahmen des Museumsprojektes Vielfaltforscher erzählen wir Geschichten aus vielen verschiedenen Ländern, meist in Willkommensklassen, und bekommen umgekehrt von den Kindern Geschichten erzählt. Dies ist ein lustvoller Beitrag zur Sprachförderung und führt zu manchen berührenden Szenen.
Im November 2020 schrieb uns eine Lehrerin: „Heute machte ich einen Kiezspaziergang mit den Länderklassen Schüler*innen. Wir unterhielten uns auch über die Zeitgeschichte, da den Schüler*innen die Rosen und Kerzen aufgefallen waren, die zum 9.11. auf den Stolpersteinen abgelegt waren. A. fragte, warum das der Fall sei. Ich habe in einfachen Sätzen vom zweiten Weltkrieg und die Ermordung einer unüberschaubar großen Zahl von Juden und weiterer Personengruppen erzählt. A. sah mich ernst an und sagte: „Aha, tötet alle blöden Frösche“. Ich war beeindruckt, wie die von Naemi erzählte Geschichte ihr half, das unfassbare der deutschen Geschichte in ihre eigene Analogie (emotionale Sprache) zu übersetzen.

Derzeit – Mai 2022 – bereiten wir ein Podcast vor, in dem Kinder aus einer jetzigen Länderklasse und Ehemalige darüber sprechen, wie sie das Erzählen innerhalb ihres Spracherwerbs erlebt haben und in dem auch die Lehrerin, eine Traumapädagogin, und wir beiden Erzähler von dieser Arbeit berichten.

Erzählprojekte mit Schulen

In mehreren Schulen bin ich in Langzeitprojekten als Erzählerin beteiligt. Außerdem initiierte ich vom Berliner Senat mit Mitteln aus der bezirklichen Förderung im Bereich der kulturellen Bildung geförderte Projektwochen mit Schulklassen der Klassenstufen 4-6:
Erzählend zum Olymp, HELDENSAGEN hören, sagen, MythenMarathon Neukölln, UM die WELT erzählen, WortSch(w)all – musikalische Märchen, Die Odyssee.

Zu einem bestimmten inhaltlichen Thema – Griechische Göttersagen, Heldensagen aus aller Welt, Sternbilder, Umweltmärchen oder Märchen, in denen Musik eine wichtige Rolle spielt – arbeite ich mit professionellen Erzähl-Kolleg_innen intensiv mit einer Schulklasse. Hierbei werden die uralten Geschichten in einen Bezug zur heutigen Lebenswelt der Schüler_innen gesetzt. Sie lernen, diese selbst frei zu erzählen, erarbeiten in kleinen Gruppen ihre ganz eigene Fassung und führen diese vor Publikum auf. Sie malen dazu Storyboards und Landkarten ihrer Geschichten, und manchmal entstehen auch Tonaufnahmen.
Solche Projekte dienen der Sprachförderung, dem kreativen Selbstausdruck, der Teamfähigkeit, der Kunst der freien Rede, dem Einsatz von Körper und Stimme und stärken das Selbstbewusstsein. Sie wecken die Lust auf gesellschaftliche Mitbestimmung, aber vor allem machen sie eines: Spaß!